Gewaltfreie Kommunikation – ausnahmslos nützlich und einfach anwendbar?

Im letzten Post habe ich das aktuell sehr populäre Konzept der Gewaltfreien Kommunikation vorgestellt. Ist es aber tatsächlich ausschließlich nützlich oder easy anzuwenden?

Natürlich nicht … Es gibt auch Situationen, in denen die GfK möglicherweise nicht die alleinige Lösung oder das geeignetste Kommunikationsmodell ist. Ich fasse euch nachfolgend ein paar Stolpersteine zusammen …

🦒 Die Anwendung in Konfliktsituationen kann herausfordernd sein, insbesondere wenn die andere Person nicht bereit ist, sich ebenfalls auf diese Art der Kommunikation einzulassen. Es erfordert Geduld, Ausdauer und die Fähigkeit, in schwierigen Momenten ruhig zu bleiben und empathisch zu reagieren sowie dabei eigene Muster zu erkennen. Bereits im ersten Schritt kann es daher auch passieren, dass anstelle von Beobachtungen direkt Bewertungen einfließen, die direkt Öl ins Feuer gießen …

🦒 Wird ausschließlich der Harmonie wegen in den vier Stufen der GfK kommuniziert, kann das damit einhergehen, dass eigene Gefühle und Bedürfnisse unterdrückt werden, was dem eigentlichen Zweck widerspricht.

🦒 Ein weiteres Hindernis besteht darin, die eigenen Gefühle und Bedürfnisse überhaupt erst einmal klar zu erkennen und auszudrücken. Oft sind wir uns unserer tiefsten Bedürfnisse nicht bewusst oder haben Schwierigkeiten, sie zu artikulieren. 🙄 Es erfordert Selbstreflexion und Achtsamkeit, um unsere eigenen Emotionen und Bedürfnisse zu identifizieren und sie angemessen zu kommunizieren.

🦒 Sie ist stark auf die individuelle Verantwortung und das Ausdrücken von Bedürfnissen fokussiert, während strukturelle und gesellschaftliche Faktoren vernachlässigt werden

Auf Gefühle und Pseudo-Gefühle sowie Bedürfnisse vs. Strategien gehe ich in nachfolgenden Beiträgen noch deutlicher ein.

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