Die vom amerikanischen Psychotherapeuten Eric Berne entwickelte Transaktionsanalyse rückt die zwischenmenschliche Kommunikation in den Fokus. Mit Transaktion ist in diesem Modell die Kommunikation selbst gemeint, welche verbal oder nonverbal erfolgen kann. Berne unterscheidet in seinem Modell drei unterschiedliche Ich-Zustände, welche Einfluss darauf haben, wie sich die Kommunizierenden fühlen, wie sie sich verhalten: das Eltern-Ich, das Erwachsenen-Ich sowie das Kind-Ich. Wie eine Botschaft ausgesendet oder aufgenommen wird ist nach Berne also abhängig vom jeweiligen Zustand, in welchem sich die kommunizierenden Personen befinden.




Vielleicht hast du selbst schon einmal festgestellt, dass du in einigen Situationen, nicht ganz „du selbst“ bist. Gibt es Situationen oder Konflikte, in welchen du wiederholt aus der Haut fährst? Reagierst du auf bestimmte Bitten – ob im Büro oder zu Hause – indem du selbstverständlich Hilfe leistest, auch wenn du dabei regelmäßig über deine Grenzen gehst?
Hier kann sich ein Blick auf die Transaktionsanalyse bzw. ein Verständnis für die besagten Ich-Zustände lohnen und, auch hier, auf welcher Ebene man sich begegnet. Wer „bist“ du im Konflikt? Bzw. dein Gegenüber? Ist die wechselseitige Beziehung, die Transaktion, gerade stimmig oder unstimmig? Und ist eine stimmige (komplementäre) Transaktion immer zielführend? Du wirst es ahnen … Begegnen sich zwei rebellische Kind-Ichs, dann vermutlich eher nicht … Je nach ganz individueller Situation, kann es sich lohnen, den Weg zum Erwachsenen-Ich zu suchen, um bewusster zu kommunizieren und Konflikte zu lösen.
An dieser Stelle möchte ich allerdings noch hinzufügen: auch wenn dieses Tool von einem Psychotherapeuten entwickelt wurde und sicherlich in therapeutischen Settings Anwendung findet, so ist es bei sich ständig wiederholenden und vor allem mental belastenden Konflikten kein Ersatz für eine professionelle Begleitung, die bei Bedarf in Anspruch genommen werden sollte.